kapitel mensch

Bethlehem

Dialog 4 Mensch

Mensch: "Verantwortung ... Gottes Wort ist Gesetz. ...Verantwortung..."

Ihm: "Gott nahe zu sein, heißt die Bedeutungslosigkeit des Wortes anzuerkennen und dadurch die eigentliche Bedeutung der Verantwortung überhaupt erst zu erfahren"

Mensch: "Wie soll ich daran glauben dass Worte keine Bedeutung haben, wenn ich doch Sinn & Zweck des göttlichen Wortes in aller Deutlichkeit erkennen kann!?"

Ihm: "Nun?"

Mensch: "Das Wort Nächstenliebe zum Beispiel, läßt eine klare göttliche Aussage erkennen. "

Ihm: "Die wäre?"

Mensch: "Seinen nächsten zu lieben. Ganz bewusst füge ich nicht 'wie mich selbst an, denn es gibt ja vielleicht einige Menschen die sich nicht lieben, aber hassen. Dann würde das Wort tatsächlich Bedeutungslos werden. Aber seinen Nächsten zu lieben ist gleich Nächstenliebe und somit unumstößlich."

Ihm: "Es ist sehr einfach und gerade die Menschen machen es sich sehr einfach damit Worte nur als leere Hülsen begreifen zu wollen, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, daß ein leeres Wort ohne dazugehörigen Inhalt völlig bedeutungslos ist und somit niemals göttlicher Natur sein kann! Denn nur die Gesamtheit resultiert in der Verantwortung für dich selbst und alles was dich umgibt. Andernfalls wirst Du Gott niemals näher kommen als er dir selbst bereits gewesen ist."

Mensch: "Ich versteh das nicht. Die Nächstenliebe beschränkt sich doch nicht nur auf mich, sondern bezieht sich doch viel mehr auf meine eigentliche Umgebung. Und somit habe ich doch alle Vorraussetzungen erfüllt, um Gott wirklich nahe zu sein?!"

Ihm: "Du sprichst so selbstverständlich von Vorraussetzung und hältst dabei nach wie vor nur eine leere Worthülse in deinen Händen! Warum sprichst Du nicht einfach einmal darüber, wie Du diese überhaupt zu füllen gedenkst?"

Mensch: "Nun, indem ich einem Menschen in Not eine helfende Hand reiche und seine Situation somit verbessere."

Ihm: "Konkreter?"

Mensch: "Ich könnte ihm Geld geben."

Ihm: "Das wird ihm aber nicht wirklich helfen, sondern nur seine Notsituation für einige Stunden erträglicher werden lassen. Danach wird es wieder genauso wie vorher sein."

Mensch: "Also gut. Ich könnte ihn mit zu mir nach Hause nehmen, ihm eine warme Malzeit kochen. Er könnte sich wieder einmal so richtig waschen und ein paar frische Sachen zum Anziehen hätte ich sicherlich auch noch übrig."

Ihm: "Und dann?"

Mensch: "Was soll ich denn noch tun? Er kann doch nicht bei mir wohnen bleiben."

Ihm: "Warum nicht?"

Mensch: "Das ist alles nicht so einfach. Meine Mitmenschen würden das bestimmt mißverstehen und meine Familie wäre wohl auch nicht gerade begeistert, wenn ich einen fremden Menschen, in meiner Wohnung hätte. Und wer weiß überhaupt wie lange das dauern kann, bis dass er eine Arbeit oder so gefunden hat meine ich. Helfen heißt doch nicht aufopfern, wer denkt denn dabei eigentlich an mich? Ich habe doch schließlich auch ein Recht auf Privatsphäre. Und außerdem wäre es doch auch nicht Recht, wenn ich noch länger & härter arbeiten müßte, um uns beide durchzufüttern. Schließlich bin ich ja auch gar nicht an seiner Misere Schuld! Nein ... also ... ich finde, das kann man schließlich von niemandem erwarten. Hilfe ja, aber nicht um jeden Preis. Das würde doch keiner machen! Und in der heutige Zeit kann ich ihm halt auch keine Arbeit besorgen. Ich würde ja helfen, aber dann muß er auch wollen sonst bringt das doch überhaupt nichts. Und wenn er trinkt? Diese Leute trinken doch alle, oder? Nachher wird er sogar noch gewalttätig, man hört da ja so allerhand heutzutage, nicht wahr?"

Ihm: "Erkennst Du nun was ich meine? Und die Kälte eurer Welt birgt noch weitere Gefahren. Du kannst ausgenutzt werden und wenn nichts mehr bei dir zu holen ist, könnte der Dank ein gemeiner Tritt sein. Oder du könntest an einen ganz Gewieften geraten. Jemand der darauf spezialisiert ist sich bei anderen Menschen langfristig einzuquartieren um auf ihre Kosten ein angenehmes Leben zu führen. Und Schwierigkeiten macht, wieder zu gehen. Oder jemand wartet den Zeitpunkt ab, wo Du das Haus verläßt und stiehlt dir dein Geld und persönliche Dinge die sich zu Geld machen lassen..."

Mensch: "Die Welt ist nun mal sehr schlecht..."

Ihm: "Oder Du errettest einen Menschen vor dem sicheren Tode. Und alleine das Gefühl der Wärme & Liebe gibt ihm die Kraft sich wieder aufzurichten. Gibt ihm die Gewißheit, doch nicht einsam oder von der Welt vergessen worden zu sein. Daran kann er festhalten und seinen verkümmerten Glauben neu ausrichten, der ihm hilft in dieser Welt wieder aus eigener Kraft bestehen zu können. Und auch wenn es nicht sofort funktioniert und er einige Rückschläge erlebt, wird ihm die Erfahrung mit dir, die Erfahrung sich nicht länger als Menschenmüll fühlen zu müssen, sondern als ein in Not geratenes, menschliches Wesen nicht alleine gelassen worden zu sein, ....ja...., diese Erfahrung wird ihm dem Glauben an die Menschheit und an sich selbst zurückgeben. Seine Dankbarkeit erfüllt dich. Doch noch viel mehr erfüllt dich deine eigene Dankbarkeit, daß dir jemand ebenso wichtig war wie Du dir selbst bist. Und daß es dich, trotz deiner ganzen Vorbehälte, deinem Mißtrauen gegenüber der dich umgebenden Welt sowie deinem Wissen über die Schlechtigkeit deiner Mitmenschen nicht daran gehindert hat, die Not eines andern als solche zu begreifen und mit diesem zu teilen. Denn es kommt gar nicht so sehr auf eine Geldspende oder frische Kleidung an, sondern viel wichtiger ist die Fähigkeit sich selbst mit anderen Menschen zu teilen. Deine somit gezeigte Menschlichkeit und Anteilnahme an der dich umgebenden Welt sagt weitaus mehr über deine Nähe zu Gott aus, als dich etwa mit ein wenig Geld von deinem schlechten Gewissen freizukaufen und zwar dem schlechten Gewissen welches du bei der Gewißheit verspürst, daß deine dir so unendlich wichtige Nächstenliebe nichts weiter bedeutet als nur ein Wort. Und das nur eine Wort verliert sich außerdem noch in Schall und Rauch da du tief in deinem Inneren erkennst, welche nur zu geringe Bedeutung es in Wahrheit schon immer für dich hatte.

Somit hast Du deinen Gott, dem Du immer so nahe sein wolltest, nachhaltig belogen und außerdem die Verantwortung für deine eigene Lüge auf seinen Sohn abgewälzt. Dessen Tod hast Du dabei billigend in Kauf genommen, nur um eine lästige Verantwortung loszuwerden. Deine Zweitgläubigkeit ist somit nicht nur einfach Programm, sondern viel mehr Kalkül! Denn in erster Linie glaubst Du nur an dein eigenes Wohlergehen und erst in zweiter an deinen Gott, den Du außerdem noch in zweifacher Hinsicht, mit einem Lächeln auf den Lippen, betrügst. Deine eigene Verantwortungslosigkeit versteckst Du in leeren Worthülsen.
Das suggerierte deine längst verloren Menschlichkeit sowie eine letzte Möglichkeit, deine eigene Leere mit etwas aufzufüllen, was gutes verheißt. Dann hast du deine Ausweiskarte, welche gut sichtbar getragen deine Zugehörigkeit in einer Welt beweist, die sich selbst durch Unmenschlichkeit definiert und somit letztendlich zu nichts weiter als einer leeren Hülse gerächt."

Mensch: ... (geht mit gesenktem Blick von dannen).


Dialog 3 Michael Teil II

-	Ihm: Michael, hör mir zu. Ich muß zurück zum Radio, denn ich habe das eindringliche Gefühl, daß es mich in das zurück bringt, welches ich mehr und mehr verloren glaube. Ich möchte das verloren Geglaubte zurück haben. Es ist zwar meine Nemesis, aber auch mein Puls.
-	Michael: Gut, Gott, Gatt, ich erkenne deinen Unterschield.


Radiosendung 5

Negativ. Das Negativ.

Gativ.

Gativ.

Lets the music speaksel, spaksel.